Die Fläche befindet sich in Chemnitz Hilbersdorf und damit
am Ortsrand der Stadt. Sie wir von drei Seiten durch Kleingartenanlagen eingefasst
und wir dadurch wenig begangen.
Die lang ungenutzte Fläche ist durchzogen von Büschen,
hochwüchsigem Gras und angrenzendem Baumbestand. Weil die Fläche lange Zeit
sich selbst überlassen war verbuschte sie zunehmend.
Nun ist die BUND Regionalgruppe Chemnitz bemüht die Fläche
wieder als Offenland für Schmetterlinge zu etablieren. Dazu besteht ein
Nutzungsvertrag mit dem Flächeneigentümer Grünflächenamt Chemnitz.
Zur Pflege der Fläche führt die RG Chemnitz die
Rotationsmahd mit Handsense und Balkenmäher durch. Zudem ist die Beweidung
durch Tiere (Schafe/Ziegen) angestrebt.
Seit dem Sommer 2018 initiiert die BUND Regionalgruppe
Chemnitz im Rahmen des Projekts vielfältige Angebote zum Schutz der heimischen
Schmetterlingspopulation und im Bereich Umweltbildung.
Aktionen 2018
– Zu den Tagen der offenen Schmetterlingswiese – 19.08.18 –
hat die RG Chemnitz gemeinsam mit dem Entomologen Dr. Hans-Peter Reike eine
Exkursion durchgeführt. Auf der Hilbersdorfer Wiese ging es gemeinsam auf
Faltersuche. Die entdeckten Falter wurden durch Hans-Peter Reike bestimmt.
Außerdem brachte er viele Informationen rund um den Lebensraum
Schmetterlingswiese mit und vermittelte, wie jeder den eigenen Garten
schmetterlings- und faltergerecht gestalten kann.
– Am 29.09.18 fand ein Mahd-Einsatz samt Workshop und
anschließendem Wiesenpicknick statt. Die Referentin Astrid Klötzer vermittelte
den Teilnehmern den Umgang mit der Sense. Auch das “Dengeln”/Schärfen
der Sense wurde praktisch erprobt. Gemeinsam mähten wir ein Teilstück der Wiese
mit der Sense und stärkten uns anschließend bei einem Picknick mit
mitgebrachten Leckereien.
– Am 14.12.2018 ab 17:30 Uhr fand ein Vortrag zur
Überwinterung der Schmetterlinge im Umweltzentrum Chemnitz statt. Referent hier
war Marco Eigner, der ebenfalls Entomologe ist.
Unser erster Arbeitseinsatz im Jahr 2019 auf der von uns betreuten Schmetterlingswiese fand am 27.04.2019 statt. Dazu fanden sich neben Mitgliedern der Regionalstelle des BUND Chemnitz auch einige Freiwillige ein. Da das Areal sehr groß ist, teilte sich die Gruppe in verschiedene Aufgabengebiete auf. Hauptaufgabe war zunächst die Beseitigung tausender Holzstücke und Äste. Ein Teil des Areals liegt unter einer Stromtrasse, welche in den letzten Jahren sehr zugewachsen war. Der zuständige Energieversorger hat diesen Bereich unter der Trasse kurz zuvor von Bäumen und Sträucher durch den Einsatz von schwerem Gerät befreit. Dies ersparte uns zwar den Rückschnitt der Bäume und Sträucher, dennoch lag nun sehr viel gehäckseltes Kleinholz umher, welches den Boden bedeckte und keine Blühfläche ermöglichte.
Also mussten einige Helfer ran um zunächst das Holz zu entfernen. Ein anderer Teil der Gruppe kümmerte sich um den weiteren Rückschnitt von Bäumen und Rosenhecken. Die Holzreste und Äste wurden zu einer Benjeshecke zwischen dem bestehenden und dem neu geplanten Teil der Wiese unter der Stromtrasse aufgestapelt. Nachdem nun ein Teil des neuen Bereichs von Holzresten befreit war, konnte es auch schon an die eigentliche Aufgabe des Tages gehen. Der Boden wurde vorbereitet und die Samenmischung konnte aufgebracht werden. Die verwendete Samenmischung stammte vom Nachhall e.V. auf dem Sonnenberg in Chemnitz (saatgutgarten-nachhall@web.de). Dieser Verein hat sich der Umwelt- und Naturbildung, sowie der Durchführung von sozialen Projekten verschrieben. Dazu gehört auch ein eigener Saatgutgarten, wo verschiedene Blühpflanzen angebaut werden um daraus Samen zu gewinnen. Dabei wird genau darauf geachtet für die jeweilige Region die richtige Mischung zusammenzustellen. Für uns gab es also die Mischung heimischen Saatguts, um die hier vorkommenden Pflanzen auf unserer Wiese auszubringen. Für solche Projekte wie das Schmetterlingswiesenprojekt ist dieser Verein also genau der richtige Ansprechpartner vor Ort.
Nachdem die Saatgutmischung auf dem Boden verteilt war ging es ans Walzen und ans Angießen. Zum Glück hatten wir dafür Unterstützung von Christoph Albert und seiner Freundin Vivien von der Gärtnerei Albert aus Stolberg, welche uns neben Arbeitsgeräten, wie Harken und der Walze, auch einen Multicar mit großem Wassertank für diesen Tag zur Verfügung stellten. Dadurch konnte ausreichen Wasser zum angießen vor Ort gebracht werden und ersparte uns somit viel mühselige Arbeit und Lauferei. Nachdem die Arbeit getan war, gab es für alle noch ein kleines Picknick direkt auf der Wiese. Das Wetter war einfach herrlich an diesem Tag. So ließen wir den Arbeitseinsatz gemütlich ausklingen bis alle ins Wochenede entschwanden.
Die BUND Chemnitz bedankt sich nochmal bei allen freiwilligen Helfern und hofft auch zukünftig auf tatkräftige Unterstützung bei der Betreuung der Schmetterlingswiese. Weitere Arbeitseinsätze und Veranstaltungen werden hier oder in anderen Medien rechtzeitig bekannt gegeben.
Auf den beigefügten Fotos sieht man die noch freie Fläche, welche nach und nach zu einer Blühenden Wiese werden soll. Auf den anderen Fotos sind einige Bewohner der schon bestehenden Wiese zu sehen.
