Aktuelle Fundmeldungen im Sommer 2020 mit Collagen von M. Wilkowski,
die
zusammen mit Ihren Enkeln (3 bis 12 Jahre) die Schlaurother Wiese im
Sommer 2020 dreimal
besuchte. Besonders der 12-Jährige, Tom Frederik aus Leipzig, hat
geduldig viele Insekten aufgespürt und tolle Fotos gemacht. Nachfolgende
Collagen sind so entstanden. Dankbar sind wir ebenso für die Hilfe von etlichen Leuten, u.a. von M. Krahl vom Görlitzer Senckenbergmuseum,
sowie auch an J. Peters und Mitarbeiter im Forum
https://insektenfotos.de/forum/index.php
HERZLICHEN DANK!
Mechthild Wilkowski schrieb mir weiter dazu:
„Ich habe
diese Schmetterlingswiese genossen, bin mit meinen Enkeln vorsichtig
durchgezogen, immer aufmerksam, ob sich wieder ein Schmetterling oder ein
anderes Insekt zeigt. Die Sonne schien wunderschön, Grillen zirpten, Vögel
zwitscherten, es summte und duftete! Erst beim Bestimmen entstand noch
eine ganz andere Sicht: Was für ein System, in dem einer vom anderen lebt und
alles im Lot bleibt. Schon kleine Änderungen in so einem Wiesen-Biotop scheinen
große Auswirkungen zu haben…“
Was an der Schlaurother Wiese
faszinierte, war die Vielfalt der gefundenen Insekten.
Beim Bestimmen wurde ihr klar, dass
sie auch alle miteinander, gegeneinander oder voneinander leben. Zum Beispiel
parasitieren die Larven von Schlupfwespen, die auf der Schmetterlingswiese
gesehen wurden, andere Insekten, sehr häufig Schmetterlinge, Pflanzenwespen und
Käfer.
Und so sind manche dann auch für die
Schädlingsbekämpfung interessant.
Heuschrecken-Sandwespen wurden auch
gesichtet, sie sind die größten einheimischen Grabwespen und Parasitoide. Sie
entwickeln sich in verschiedenen anderen Insekten. Ihre Hauptwirte sind dabei
Hummeln und Wespen, seltener auch Heuschrecken.
Hummeln, Wespen und Heuschrecken gab
es auch genug in der Wiese. Ganz zu schweigen von den Raupenfliegen, bei denen
man schon im Namen erkennt, dass sie Larven, Puppen oder Imagines von Insekten
parasitieren. Zum Beispiel wurden die Raupenfliegen Nowickia ferox, sowie
Peleteria rubescens gefunden. Diese parasitieren hauptsächlich Raupen von
Eulenfaltern. Da auch die Braune Tageule und der Gammaeule gesichtet wurden,
ist klar, warum sich diese Raupenfliegen auf der Wiese aufhalten.
Drei Wildbienengattungen konnten
sicher bestimmt werden: Maskenbiene, Furchenbiene und Wespenbiene. Wobei es von
jeder Gattung viele Arten gibt. Sie waren zwischen 4 und 12 mm groß und
erkennen kann man manchmal eigentlich erst auf dem Foto genauer, was man da so
gefunden und fotografiert hat.
“Wildbienen
haben wie eigentlich alle Lebewesen ihre natürlichen Widersacher: einerseits
“Räuber” bzw. Fressfeinde – Spinnen, andere Insekten (z.B. Wespen),
Vögel, Reptilien und Säugetiere –, andererseits Parasiten bzw. Schmarotzer, die
in oder an ihrer Wirtsart oder in deren Nestern vom Bienennachwuchs oder dessen
Vorräten leben. Parasitismus ist im Tierreich und speziell Insektenreich weit
verbreitet, und viele Bienenarten sind selbst Parasiten. Die Wechselwirkungen
zwischen Wirt und Parasit sind komplex und faszinierend, wenn man auf eine
moralisierende Betrachtung verzichtet.“ [1]
Auch Wespenbienen leben als
Kuckucksbienen parasitisch von anderen Bienenarten, meist Sandbienen, aber auch
von Furchenbienen, Sägehornbienen, Zottelbienen oder Langhornbienen. Sie können
auf Fotos nicht unterschieden werden, man kann sie aber danach bestimmen, bei
welchen Wirtsbienen sie gefunden worden sind, denn sie leben in der Nähe ihrer
Wirtsbienen. Die Weibchen dringen in die Höhlen der Wirtsbienen ein, wenn die
Wirtsbiene nicht im Nest ist, und legen dort ihre Eier ab. Die daraus
schlüpfende Larve frisst zunächst das Ei bzw. die Larve der Wirtsbiene und
ernährt sich dann von deren Nahrungsvorrat.
Eine faszinierende Welt!
Weitergehende Informationen auch
unter:
www.aktion-wespenschutz.de
https://insektenfotos.de/forum/index.php
www.wildbienen.de
[1] Quelle: http://www.wildbienen.de/







