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Veröffentlicht: 19.12.2016, 15:41:41

Blumenwiese in Radebeul-Zitzschewig

Blog-Eintrag:

Betreuer: Monika Adam
und Meret Lewis (Fotos)

Auf einer
Fläche von ca. 225 m² haben wir auf unserem Gartengrundstück im Jahr 2003 eine
Blumenwiese mit Halbtrockenrasenarten angelegt. Das Hanggrundstück ist
südexponiert und auf einer Elbhangterrasse unterhalb der Weinberge gelegen. Der Boden ist sandig.

 

Ausgangssituation:
Zuvor befand sich auf der Blumenwiese eine Ruderalfläche, die durch Befahrung
teilweise sehr verdichtet war und eine spärliche Vegetation aufwies, so vor
allem Hopfenklee (Medicago lupulina), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Weißes
Straußgras (Agrostis stolonifera), Löwenzahn (Taraxacum officinale), Englisches
Raygras (Lolium perenne), Schafgarbe (Achillea millefolium) und Herbstlöwenzahn
(Leontodon hispidus). Größere Bereiche wurden zudem von Land-Reitgras (Calamagrostis
epigeios
) und Quecke (Agropyron repens) dominiert. Auch war im südwestlichen
Teil der Fläche nährstoffreicher Mutterboden zwischengelagert worden.

 

Maßnahmen vor
der Einsaat von Wiesenpflanzen
: Die vorhandene Vegetation (hauptsächlich stark
verfilzte Grassoden) wurde im Frühling 2003 komplett mit dem Spaten abgetragen
und kompostiert. Zusätzlich wurde der Boden spatentief aufgelockert.

 

Einsaat: Das
Saatgut setzte sich aus einer Mischung von lokal gesammeltem und zusätzlich bestelltem
Saatgut (Halbtrockenrasenmischung) zusammen.

Entwicklung: In den
ersten beiden Wiesenjahren (2003-2004) dominierten Arten wie Weißer Gänsefuß (Chenopodium
album
), Acker-Senf (Sinapis arvensis), Acker-Gänsedistel (Sonchus arvensis), Vogel-Knöterich
(Polygonum aviculare), Grüne Borstenhirse (Setaria viridis), Graukresse (Berteroa
incana
) u. a. Doch bereits ab dem dritten Jahren (2005) setzten sich zunehmend
die Wiesenarten durch. In Abhängigkeit von den Witterungsbedingungen zeigt die
Wiese auch heute jedes Jahr ein etwas anderes Gesicht, wobei die Arten
unterschiedlich dominant in Erscheinung treten.

Aktuell (2016)
wachsen auf der Wiese in unterschiedlichen Anteilen die folgenden Arten:

Schafgarbe
(Achillea millefolium), Wundklee (Anthyllis vulneraria), Grasnelke (Armeria
maritima
), Wiesenglockenblume (Campanula patula), Rundblättrige Glockenblume
(Campanula rotundifolia), Wiesenflockenblume (Centaurea jacea), Skabiosenflockenblume
(Centaurea scabiosa), Wilde Möhre (Daucus carota), Karthäusernelke (Dianthus
carthusianorum
), Heide-Nelke (Dianthus deltoides), Echtes Labkraut (Galium
verum
), Johanniskraut (Hypericum perforatum), Witwenblume (Knautia arvensis),
Herbst-Löwenzahn (Leontodon hispidus), Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare),
Hornklee (Lotus corniculatus), Pechnelke (Lychnis viscaria), Hopfenklee
(Medicago lupulina), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Kleiner Sauerampfer
(Rumex acetosella), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Kleiner Wiesenknopf
(Sanguisorba minor), Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria), Gelbe Skabiose
(Scabiosa ochroleuca), Nickendes Leimkraut (Silene nutans),
Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris), Thymian (Thymus pulegioides), Großer
Ehrenpreis (Veronica teucrium), Ruchgras (Anthoxanthum odoratum), Aufrechte
Trespe (Bromus erectus), Schafschwingel (Festuca ovina) und einige andere mehr.

Die
Grasnelke und Karthäusernelke dominieren
zurzeit den Blühaspekt der Blumenwiese.

Pflege: Die Wiese ist einschürig und wird Ende September (spätestens jedoch in der ersten Oktoberwoche) gemäht. Das Mähgut wird komplett abgeräumt und kompostiert.  

Tagfalterbeobachtungen: Seit
2005 erfasse ich die Tagfalter auf der Blumenwiese und in den anderen Bereichen
des Gartens. Dabei sind mitunter große Populationsschwankungen bei den
einzelnen Arten zu beobachten, die ich grob für die Blumenwiese und anderen Bereiche
wie folgt zusammengefasst habe:

häufig = Art
kommt jedes Jahr in relativ großer Individuenzahl vor;

verbreitet =
Art kommt jedes Jahr in kleiner Individuenzahl vor;

selten = Art
wird nicht jedes Jahr beobachtet.

 

Tagfalterarten
in der Blumenwiese
:

 

Malven-Dickkopffalter
(Carcharodus alcae): verbreitet

Schwarzkolbiger
Braun-Dickkopffalter (Thymelicus lineola): verbreitet-häufig

Rostfarbiger
Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus): selten

Schwalbenschwanz
(Papilio machaon): selten

Segelfalter
(Iphiclides podalirius): verbreitet

Weißklee-Gelbling
(Colias hyale): selten

Zitronenfalter
(Gonepteryx rhamni): häufig

Baum-Weißling
(Aporia crataegi): sehr selten (schon länger nicht mehr gesichtet)

Großer
Kohl-Weißling (Pieris brassicae): verbreitet -häufig

Kleiner
Kohl-Weißling (Pieris rapae): häufig

Grünader
Weißling (Pieris napi): häufig

Aurorafalter
(Anthocharis cardamines): verbreitet

Kleiner
Feuerfalter (Lycaena phlaeas): verbreitet

Brauner
Feuerfalter (Lycaena tityrus): selten

Ulmen-Zipfelfalter
(Satyrium w-album): selten

Fetthennen-Bläuling
(Scolitantides orion): selten

Kleiner
Sonnenröschen-Bläuling (Polyommatus agestis): verbreitet

Hauhechel-Bläuling
(Polyommatus icarus): verbreitet

Kleiner
Perlmutterfalter (Issoria lathonia): verbreitet

Distelfalter
(Vanessa cardui): verbreitet-häufig

Tagpfauenauge
(Nymphalis io): häufig

Kleiner
Fuchs (Nymphalis urticae): verbreitet

Kleines
Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus): häufig

Großes
Ochsenauge (Maniola jurtina): häufig

Schachbrettfalter
(Melanargia galathea): verbreitet

 

Blutströpfchen
(Zygaena filipendulae): selten

 

Tagfalterarten
in den anderen Gartenbereichen
(Staudenbeet, Gemüsegarten, Strauchpflanzungen,
Böschung, Rasenflächen, Teichrand):

Faulbaum-Bläuling
(Celastrina argiolus): verbreitet

Admiral
(Vanessa atalanta): verbreitet

C-Falter
(Nymphalis c-album): verbreitet

Landkärtchenfalter
(Araschnia levana): verbreitet

Waldbrettspiel
(Pararge aegeria): verbreitet

Mauerfuchs
(Lasiommata megera): verbreitet

Schornsteinfeger
(Aphantopus hyperantus): verbreitet

 

Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum):
verbreitet

Fotos: