Betreuer: Monika Adam
und Meret Lewis (Fotos)
Auf einer
Fläche von ca. 225 m² haben wir auf unserem Gartengrundstück im Jahr 2003 eine
Blumenwiese mit Halbtrockenrasenarten angelegt. Das Hanggrundstück ist
südexponiert und auf einer Elbhangterrasse unterhalb der Weinberge gelegen. Der Boden ist sandig.
Ausgangssituation:
Zuvor befand sich auf der Blumenwiese eine Ruderalfläche, die durch Befahrung
teilweise sehr verdichtet war und eine spärliche Vegetation aufwies, so vor
allem Hopfenklee (Medicago lupulina), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Weißes
Straußgras (Agrostis stolonifera), Löwenzahn (Taraxacum officinale), Englisches
Raygras (Lolium perenne), Schafgarbe (Achillea millefolium) und Herbstlöwenzahn
(Leontodon hispidus). Größere Bereiche wurden zudem von Land-Reitgras (Calamagrostis
epigeios) und Quecke (Agropyron repens) dominiert. Auch war im südwestlichen
Teil der Fläche nährstoffreicher Mutterboden zwischengelagert worden.
Maßnahmen vor
der Einsaat von Wiesenpflanzen: Die vorhandene Vegetation (hauptsächlich stark
verfilzte Grassoden) wurde im Frühling 2003 komplett mit dem Spaten abgetragen
und kompostiert. Zusätzlich wurde der Boden spatentief aufgelockert.
Einsaat: Das
Saatgut setzte sich aus einer Mischung von lokal gesammeltem und zusätzlich bestelltem
Saatgut (Halbtrockenrasenmischung) zusammen.
Entwicklung: In den
ersten beiden Wiesenjahren (2003-2004) dominierten Arten wie Weißer Gänsefuß (Chenopodium
album), Acker-Senf (Sinapis arvensis), Acker-Gänsedistel (Sonchus arvensis), Vogel-Knöterich
(Polygonum aviculare), Grüne Borstenhirse (Setaria viridis), Graukresse (Berteroa
incana) u. a. Doch bereits ab dem dritten Jahren (2005) setzten sich zunehmend
die Wiesenarten durch. In Abhängigkeit von den Witterungsbedingungen zeigt die
Wiese auch heute jedes Jahr ein etwas anderes Gesicht, wobei die Arten
unterschiedlich dominant in Erscheinung treten.
Aktuell (2016)
wachsen auf der Wiese in unterschiedlichen Anteilen die folgenden Arten:
Schafgarbe
(Achillea millefolium), Wundklee (Anthyllis vulneraria), Grasnelke (Armeria
maritima), Wiesenglockenblume (Campanula patula), Rundblättrige Glockenblume
(Campanula rotundifolia), Wiesenflockenblume (Centaurea jacea), Skabiosenflockenblume
(Centaurea scabiosa), Wilde Möhre (Daucus carota), Karthäusernelke (Dianthus
carthusianorum), Heide-Nelke (Dianthus deltoides), Echtes Labkraut (Galium
verum), Johanniskraut (Hypericum perforatum), Witwenblume (Knautia arvensis),
Herbst-Löwenzahn (Leontodon hispidus), Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare),
Hornklee (Lotus corniculatus), Pechnelke (Lychnis viscaria), Hopfenklee
(Medicago lupulina), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Kleiner Sauerampfer
(Rumex acetosella), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Kleiner Wiesenknopf
(Sanguisorba minor), Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria), Gelbe Skabiose
(Scabiosa ochroleuca), Nickendes Leimkraut (Silene nutans),
Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris), Thymian (Thymus pulegioides), Großer
Ehrenpreis (Veronica teucrium), Ruchgras (Anthoxanthum odoratum), Aufrechte
Trespe (Bromus erectus), Schafschwingel (Festuca ovina) und einige andere mehr.
Die
Grasnelke und Karthäusernelke dominieren
zurzeit den Blühaspekt der Blumenwiese.
Pflege: Die Wiese ist einschürig und wird Ende September (spätestens jedoch in der ersten Oktoberwoche) gemäht. Das Mähgut wird komplett abgeräumt und kompostiert.
Tagfalterbeobachtungen: Seit
2005 erfasse ich die Tagfalter auf der Blumenwiese und in den anderen Bereichen
des Gartens. Dabei sind mitunter große Populationsschwankungen bei den
einzelnen Arten zu beobachten, die ich grob für die Blumenwiese und anderen Bereiche
wie folgt zusammengefasst habe:
häufig = Art
kommt jedes Jahr in relativ großer Individuenzahl vor;
verbreitet =
Art kommt jedes Jahr in kleiner Individuenzahl vor;
selten = Art
wird nicht jedes Jahr beobachtet.
Tagfalterarten
in der Blumenwiese:
Malven-Dickkopffalter
(Carcharodus alcae): verbreitet
Schwarzkolbiger
Braun-Dickkopffalter (Thymelicus lineola): verbreitet-häufig
Rostfarbiger
Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus): selten
Schwalbenschwanz
(Papilio machaon): selten
Segelfalter
(Iphiclides podalirius): verbreitet
Weißklee-Gelbling
(Colias hyale): selten
Zitronenfalter
(Gonepteryx rhamni): häufig
Baum-Weißling
(Aporia crataegi): sehr selten (schon länger nicht mehr gesichtet)
Großer
Kohl-Weißling (Pieris brassicae): verbreitet -häufig
Kleiner
Kohl-Weißling (Pieris rapae): häufig
Grünader
Weißling (Pieris napi): häufig
Aurorafalter
(Anthocharis cardamines): verbreitet
Kleiner
Feuerfalter (Lycaena phlaeas): verbreitet
Brauner
Feuerfalter (Lycaena tityrus): selten
Ulmen-Zipfelfalter
(Satyrium w-album): selten
Fetthennen-Bläuling
(Scolitantides orion): selten
Kleiner
Sonnenröschen-Bläuling (Polyommatus agestis): verbreitet
Hauhechel-Bläuling
(Polyommatus icarus): verbreitet
Kleiner
Perlmutterfalter (Issoria lathonia): verbreitet
Distelfalter
(Vanessa cardui): verbreitet-häufig
Tagpfauenauge
(Nymphalis io): häufig
Kleiner
Fuchs (Nymphalis urticae): verbreitet
Kleines
Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus): häufig
Großes
Ochsenauge (Maniola jurtina): häufig
Schachbrettfalter
(Melanargia galathea): verbreitet
Blutströpfchen
(Zygaena filipendulae): selten
Tagfalterarten
in den anderen Gartenbereichen (Staudenbeet, Gemüsegarten, Strauchpflanzungen,
Böschung, Rasenflächen, Teichrand):
Faulbaum-Bläuling
(Celastrina argiolus): verbreitet
Admiral
(Vanessa atalanta): verbreitet
C-Falter
(Nymphalis c-album): verbreitet
Landkärtchenfalter
(Araschnia levana): verbreitet
Waldbrettspiel
(Pararge aegeria): verbreitet
Mauerfuchs
(Lasiommata megera): verbreitet
Schornsteinfeger
(Aphantopus hyperantus): verbreitet
Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum):
verbreitet