Oft übersehen leben auf unserer Wiese auch Kleinschmetterlinge wie Graszünsler und Federmotten. Diese Winzlinge bemerken wir nur, wenn sie aufgescheucht zu einem anderen Versteck in der dichten Vegetation flattern. Unten sind vier häufige Arten zu sehen, welche im Naturraum seit Jahren heimisch sind. Deutsche Namen haben diese Arten meist nicht und auch die Sammelbezeichnung “Graszünsler” für die Unterfamilie Crambinae ist nicht allgemein gebräuchlich. Die Unterfamilie umfasst in Deutschland 55 Arten, weltweit ca. 1900. Zu den Graszünslern gehören die unten abgebildeten Arten Thisanotia chrysonuchella, Agriphila inquinatella und Agriphila tristella, im vorletzten Bild Beute einer Säbelraubfliege. Über die genaue Lebensweise dieser häufigen Kleinschmetterlinge ist nur wenig bekannt. Die Larven leben an Süßgräsern, oft in einer Gespinströhre meist in Bodennähe oder im Wurzelbereich, in der sie fast ausgewachsen überwintern. Sie verpuppen sich im Frühling in einem Kokon in lockerer Erde. Die nachtaktiven Falter fliegen in einer Generation i. d. R. zwischen Mai und August.
Die Familie der Federmotten (Pterophoridae) ist weltweit mit über 1.130 Arten verbreitet. In Mitteleuropa kommen 79 Arten vor. Die Falter sind nacht- oder dämmerungsaktiv. In Ruhestellung ähneln die Tiere einem “T”, weil sie die Flügel vom Körper gestreckt halten. Die Gattung (Genus) Oxyptilus innerhalb der Familie der Federmotten wurde erstmals von Philipp Christoph Zeller 1841 beschrieben. Zeller war ein deutscher Entomologe und ein weltweit führender Spezialist für Kleinschmetterlinge. Zur Gattung zählen in Mitteleuropa neun in Lebensweise und Aussehen sehr ähnliche Arten. Die exakte Unterscheidung der einzelnen Arten ist anhand von Fotos sehr schwierig bis unmöglich. Die Raupen der Gattung Oxyptilus fressen nahezu ausschließlich an Blättern und Blüten von Habichtskräutern (Hieracium). Diese sind auf unserer Wiese sehr häufig zu finden.
Veröffentlicht: 01.12.2023, 10:19:34
Sommernachlese 2
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