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Veröffentlicht: 10.11.2020, 12:02:54

SW 294 BUND Chemnitz – Wiesenpflege im 2.Halbjahr 2020

Beschreibung

Auch im Sommer entwickelte sich die Wiese sehr üppig, sodass wir immer wieder mit dem Balkenmäher und den Sensen mähen mussten. Vor allem Bereiche, die wir sonst nicht geschafft hatten, sollten dieses Jahr gemäht werden. Vom Zeitpunkt her war diese späte Mahd ab Mitte Juni vermutlich für die Schmetterlinge sehr gut. Da der Frühsommer noch recht milde Temperaturen mit sich brachte, flogen die meisten Schmetterlinge erst gegen Ende Juni. Sie hatten demnach genügend Zeit sich voll zu entwickeln und wir konnten beruhigt unsere Pflegemaßnahmen durchführen. In der Urlaubszeit war dann erst mal etwas Ruhe auf der Schmetterlingswiese angesagt. Lediglich unsere BFD´ler Astrid und Ben, sowie Reiner als Vertreter vor Ort schauten ab und an vorbei. Ben erfasste und fotografierte die vorkommenden Insekten, während Astrid sich an der Pflanzenbestimmung versuchte. Leider klappte die geplante Mahdgutübertragung von einer benachbarten Naturschutzwiese aus organisatorischen Gründen nicht. Dennoch waren wir mit der Entwicklung der Wiese durchaus zufrieden. Nachdem die Margeriten auf der eingesäten Fläche verblüht waren, dominierte die Wilde Möhre diesen Bereich und lockte ebenfalls zahlreiche Insektenarten an.

Für zukünftige Naturschutzveranstaltungen auf unserer Wiese bauten wir auch ein Insektenhotel. Leider fanden sich an diesem warmen Tag nicht so viele Unterstützer ein wie gehofft. Dennoch hat es viel Spaß gemacht und es soll nach und nach mit verschiedenen Nistmaterialien, vor allem für Wildbienen, gefüllt werden. Gleichzeitig soll die Rückwand für eine Infotafel genutzt werden, damit sich jeder Besucher über die Wiese und deren Bewohner informieren kann.

Im August besuchte Jennifer vom Projekt „Puppenstuben gesucht“ verschiedene Schmetterlingswiesen in ganz Sachsen. Sie folgte unserer Einladung und besichtigte auch unsere Wiese um sich ein Bild vom Entwicklungszustand zu machen und Tipps zu geben. Fakt ist, wir müssen mehr mähen um die Dominanz der Gräser zu brechen und um den Blühpflanzen mehr Licht zu geben. Eigentlich wollte sie auch ein paar Wildbienen zur Bestimmung fangen, aber ihre Absichten hatten sich wohl schon unter den Wildbienen herumgesprochen. Bis auf ein paar Blutbienen und Gelbbindige Furchenbienen ließen sich keine weiteren Wildbienen blicken.

Ende August/Anfang September erfolgte auf manchen Bereichen eine zweite Mahd, damit Disteln, Hartriegel, Himbeere und Goldrute weiter eingedämmt werden. Die frisch gemähten Bereiche konnten wir auf diese Art gut für umweltpädagogische Maßnahmen nutzen. Zwei Schulklassen der Grundschule Hilbersdorf besuchten zu Schulbeginn im September bei schönstem Wetter unsere Schmetterlingswiese. Nach einem kurzen Picknick bekamen die Grundschüler viele wertvolle Infos über Schmetterlinge, Wiesen und Naturschutz. Doch merkte man ihnen die Vorfreude auf den geplanten Insektenfang schon an. Als es dann soweit war, kamen sie auch sogleich mit vollen Becherlupen zurück. Ben unser fachkundiger BFD´ler versuchte die gefunden Arten zu bestimmen. Am häufigsten wurden Heuschrecken und Wanzen gefangen. Aber auch einige Schmetterlinge waren dabei. Highlight, nicht nur für die Schüler, sondern auch für die Lehrerinnen, war eine Büffelzikade, welche mit ihrem kuriosen Aussehen für viel Interesse sorgte. Die Schüler wären am liebsten noch länger auf Insektensafari gegangen, aber irgendwann brauchen die Wiesebewohner ja auch mal wieder ihre Ruhe. Natürlich bekam jeder noch Infomaterialien über das „Puppenstuben gesucht“-Projekt und andere informative Broschüren zum Nachlesen. Auch die Schwebeschmetterlinge zum selber basteln kamen gut an.

Ende September boten wir noch einen Sensenkurs an und es galt das Mahdgut zu entsorgen. Hierfür holten wir uns technische Hilfe beim NABU RV Erzgebirge, welche uns mit einem Ladewagen unterstützten. Danach ließen wir die Wiese ruhen und schauten nur ab und an vorbei. Hierbei konnten wir zu unserer Freude an den Brennnesseln im Quellbereich der Wiesenquelle 50 Tagpfauenaugenraupen entdecken. Es lohnt sich also genauer zu schauen und auch mal ein paar Brennnesseln stehen zu lassen. Der nächste Einsatz, wenn es die Corona-Situation zulässt, erfolgt dann erst wieder im Februar, bei dem wir den Teich etwas freischneiden wollen.

Fotos