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Veröffentlicht: 13.10.2024, 15:56:33

Wildbienen im Juni

Blog-Eintrag:

Auf der Wiese ist ein umzäunter, geschützter Bereich als Insektengarten angelegt. Dort werden planvoll besonders für Insekten wertvolle einheimische Pflanzen kultiviert. Im Juni blüht dort die Färberkamille reichlich, eine für Wildbienen willkommene Nahrungsquelle. Eine Nisthilfe für Wildbienen lockt Arten, die in Holzgängen oder Hohlräumen in Steinen nisten.

Im Juni waren zahlreiche Maskenbienen zu beobachten. An der gesichtsfüllenden Maske erkennt man die Drohnen, das Weibchen auf der Bergsandglöckchenblüte hat nur zwei strichförmige Zeichnungen im Gesicht. Es handelt sich um Rainfarn-Maskenbienen (Hylaeus nigritus).

Im nächsten Bild ist eine Seidenbiene (Colletes sp.) zu sehen, auch eine Drohne. Die Gattung der Seidenbienen ist weltweit mit ca. 330 Arten verbreitet. 15 Arten sind in Deutschland bekannt. Fünf davon sind nur regional anzutreffen und 2 gelten schon als verschollen. Die häufigen Arten sind nur schwer zu unterscheiden, beim Bild kommen drei Arten in Betracht: Gemeine Seidenbiene (C. daviesanus), Rainfarn Seidenbiene (C. similis) und ohne deutschen Namen C. fudiens. Ihren Namen verdankt die Art der seidigen Auskleidung ihrer unterirdischen Brutzellen, die aus Drüsensekreten gebildet wird. Diese schützt die Wandung auch gegen Pilz- und Bakterienbefall.

Das nächste Bild zeigt eine Schmalbiene (Lasioglossum sp.), in Deutschland sind 72 Arten bekannt. Die Arten sind auch von Experten nur schwer zu unterscheiden. In der Regel sind die Präparation gefangener Tiere, viel Erfahrung und ein Mikroskop notwendig, um Arten sicher zu bestimmen. Schmalbienen sind meist klein, erreichen nur eine Länge von 3,5 bis 11 mm. Alle heimischen Arten nisten in selbstgegrabenen Hohlräumen in der Erde, meist an wenig oder nicht bewachsenen Stellen. Die Innenwände sind mit einem Drüsensekret wasserdicht ausgekleidet. Dadurch wird für die Larven ein günstiges Klima gesichert und der Nahrungsvorrat vor Feuchtigkeit geschützt. Typisch für viele (aber nicht alle) Schmal- und Furchenbienen ist ihre soziale Nistweise. Bereits befruchtete Weibchen überwintern und gründen im Frühjahr ein neues Nest. Die zuerst schlüpfenden Weibchen sind reine Arbeiterinnen. In einer späteren Brut schlüpfen Männchen und zukünftige „Königinnen“. Nach der Paarung überwintern befruchtete Weibchen.

Das letzte Bild zeigt sehr wahrscheinlich eine Luzerne-Blattschneiderbiene (Megachile c.f. rotundata). Die 7 bis 9 mm großen Bienen sammeln Pollen von fünf Pflanzenfamilien und nutzen für ihre Bruten verschiedene oberirdische Hohlräume. Sie bilden eine Generation im Jahr von Ende Juni bis Mitte August. In Deutschland sind ca. 25 Arten Blattschneider- und Mörtelbienen (Megachile) bekannt. Sie nisten in verschiedenen Hohlräumen und auch in Nisthilfen. Als Baumaterial werden Teile von Laubblättern verwendet, die sie mit ihren gezähnten Kiefern ausschneiden. Mörtelbienen verwenden Lehm und Sand.

 

Fotos: